Flash Indie Developer Part 8: Verkaufe deine digitalen Produkte
- Software & Widgets
- Media Assets (digitales Rohmaterial)
- Transformierte digitale Produkte ins physische Produkt
Software & Widgets
Unter diesen Bereich verstehe ich kleine Anwendungen und Utility-Programme (Hilfsprogramme), die unseren Alltag sei es im Privaten oder im Berufsleben erleichtern. Apple machte mit dem iPhone App Store den ersten Schritt zu einer einheitlichen Vertriebsplattform für ihre iPhone Applications. Dies hat einige Vorteile aus Kunden- und Entwicklersicht. Die Kunden besitzen einen Ort, wo sie eine Fülle von Applikationen beziehen können und der ganze Kaufabwicklungsprozess ist durch den AppStore von Apple seriös gelöst. Wir Entwickler besitzen einen Ort wo wir unsere Anwendungen vielen Kunden anbieten können, und müssen uns nicht um eine eigenes Abrechnungssystem kümmern. Besonders für kleine Entwicklerstudios ist dies ein immenser Gewinn und ermöglicht ganz neue Geschäftsmodelle (siehe Independent Developer 😉 Nun gut, die Konkurrenz schläft zum Glück nicht und Adobe und Nokia ziehen mit ihren eigenen Distributionssystemen nach. Adobe Air Anwendungen für den Desktopbereich können auf dem Air Marketplace vertrieben werden. Für mobile Lösungen bietet Adobe einen kostenlosen(!) Flash Lite Distrubitable Player an, der uns den Vertrieb von Flash Lite Anwendungen sehr erleichtern wird. Nokia bietet dagegen mit ihren OVI Store uns eine richtige Vertriebsplattform ähnlich dem AppStore Prinzip von Apple an. Hin und wieder kann auch die Plattform GetJar.com von Interesse für mobile Applikationen oder Playyoo für mobile Flash Games sein.
Zu den Air Anwendungen ist allerdings eins zusagen, ich glaube nicht das der Internet User bereit ist für kleine Programme im voraus Geld zu bezahlen. Deshalb empfehle ich wenn möglich eine Shareware oder eine Lite Version einer Anwendung anzubieten und weitere Funktionen + Erweiterungen gegen Bezahlung frei zuschalten. Ganz nach dem Konzept der Versionierung und des Bundelings bei digitalen Produkten. Wem diese Thematik nichts sagt, dem empfehle ich meine Thesis zum Thema Preisgestaltung von online-basierten Produkten anzuschauen (besonders Kapitel 3). Weiteres zum Thema Monetizing Air Applications gibt es auf dem Adobe MAX Talk von Grant Skinner zu hören.
Media Assets (das digitale Rohmaterial)
Jedes digitale Produkt besteht aus einer Komposition mehrerer digitaler Bausteine. Besonders umfangreiche digitale Produkte, wie Software, Games und Filme benötigen eine beträchtliche Menge an Graphiken, Sounds und Bildern. Daher kann bei diesen digitalen Bausteinen von digitalen Rohstoffen sprechen. Wenn wir dann unsere digitalen Produkte – Software (Computerprogramme) und Games – erstellen, produzieren wir nebenbei eine Fülle von solchen digitalen Rohstoffen. Diese Produktion ist zum Teil sehr aufwendig und bei einer nur Einmalverwendung auch nicht besonders wirtschaftlich. Um dieses Dilemma in den Griff zubekommen, können wir einige Distributionsplattformen für digitale Rohstoffe dazu benutzen unsere digitalen Rohstoffe (gewinnbringend) zu verkaufen. Für folgende Media Assets (Rohstoffe) existieren folgende Marktplätze:
- Flash & Flex Komponenten: FlashDen
- Graphiken: Graphic River, Forest, TemplateMonster, Adobe Marketplace
- Sound: Jungle
- Fotos: siehe Fotoplattformen in meiner Thesis im Anhang c
- Videos: Hive, iStockphoto,
Physische Produkte
Ja richtig gelesen, auch reale anfassbare Produkte können wir verkaufen. Vor den Zeiten des Internets war solch ein Schritt immer mit größeren finanzielle Risiken und Eigenkapital verbunden. Doch Dank einiger Dienstleister können wir dieses Geschäftsfeld heute ohne größeres Risiko betreten. Bei den von uns interessanten physischen Produkten handelt es sich um Produkte, die eine digitale Basis haben. Das heißt wir transformieren unsere digitalen Entwürfe (Grafiken) raus in die reale Welt. Am einfachsten geht das mit einer Art von Merchandise Produkten. So können wir ziemlich einfach Kleidung, Tassen und andere Gegenstände mit unseren eigenen Grafiken versehen und über ein Online Shop Interface verkaufen. Nicht nur Kleidung ist interessant, auch generierte Bilder (durch Generative Kunst) können wir über einen Print-on-Demand Service relativ gut ohne großes Risiko verkaufen. Bisher habe ich folgende brauchbaren Dienstleister entdeckt:
- Kleidung: Spreadshirt, shirtinator, (A better tomorrow)
- Accessoires: Spreadshirt
- Print Services: Moo, myprinting.de
- (Buchladen: Amazon aStore)
Das war eigentlich fast alles zum Thema „Verkaufe deine digitalen Produkte“. Zu guter Letzt möchte ich noch darauf hinweisen, dass alle hier erwähnten Distributionsplattformen nicht zum Spaß entstanden sind. Der damit verbundene geringere Aufwand und das geringere Risiko auf unserer Seite lassen sich die Plattformbetreiber natürlich etwas kosten. Daher werden wir immer einen Anteil unseres Umsatzes an diese Plattformen abtreten müssen. Wie hoch dieser Anteil ist, ist von Plattform zur Plattform unterschiedlich. Aber ich denke dieses Verfahren ist vollkommen in Ordnung, da beide Parteien von dieser neuen Situation profitieren. Wem das dennoch stinken sollte, der kann gerne eine eigene Plattform erstellen. Die Freiheit haben wir 🙂
Da es sicherlich noch die ein oder andere brauchbare Vertriebsplattform oder Dienstleisung existiert, würde ich mich um eine Ergänzung von eurer Seite sehr freuen!
In Sachen Distribution von Adobe Air Applications hat sich ein bissl was getan. Laut diesem Blogeintrag von webkitchen.be
http://www.webkitchen.be/2009/09/21/distribute-promote-track-and-monetize-apps-like-the-max-widget/
sieht es so aus, dass es ziemlich leicht ist mit Hilfe der existierenden Web 2.0 Services seine App an den Mann bzw. and die Frau zu bringen. Mehr Infos gibt es auf der Adobe Seite
http://www.adobe.com/flashplatform/services/distribution/
Bin über die video-flash.de Notizen Blog auf einen interessanten Artikel mit dem Thema Building Lupo: A case study in building commercial AIR applications gestossen. Auf jeden Fall ein Blick wert!
FLASHSCOPE ist ein weiteres Portal für das Verkaufen und Kaufen von Flash Komponenten. Sieht auf dem ersten Blick ziemlich brauchbar aus.
Weitere gute Möglichkeit seine Web Applikationen zu verkaufen ist der Chrome Web Store. Im Diskussionsforum kann man sich noch mehr Infos einholen
Flattr ist eine weitere social micropayment platform, die es uns Indie Developern ermöglicht unsere Programme oder Klassen gegen eine kleine Spende zu veröffentlichen. Könnte auch für uns interessant sein.
Kleine Ergänzung aus den Adobe Labs. Das Projekte Melrose soll es erleichtern seine Adobe Air Apps zu vertreiben bzw. zu verkaufen. Ist sicherlich ein Blick wert. Allein wegen einer eigenen Erlösbeteiligung von 70% beim Verkauf.
Amazon springt nun auch mit auf den Zug und startet einen eigenen Appstore laut diesem Artikel. Mehr Informationen gibt es auf der Amazon Developer Website.
Irgendwie wird es um das Vertreiben von Flash bzw. Adobe Air Applikationen immer unübersichtlicher… Hier ein weiteres Distributionsprogramm von Adobe für den Vertrieb von AIR Applikationen mit dem Namen InMarket.
Weiterer netter Shop zum Verkaufen seiner eigenen Flash (Air) App.
https://nookdeveloper.barnesandnoble.com/