Internet revolutioniert das Wohnzimmer
Die Wenigsten von uns beziehen ihr Fernsehsignal aus dem Internet, also scheint es so dass doch keine Revolution im Gange. ist.Die Revolution hat aber schon angefangen mittels ihren Vorboten von TriplePlay Angeboten und Maxdome von ProSieben usw. Warum dass alles so toll ist werde ich in diesem Blogeintrag erstmal aus der Endnutzersicht beschreiben. (Die Contentproduzenten bekommen den nächsten Blogeintrag gewidmet).
Das neue Fernseh aus dem Internet passt sich durch die grössere Anzahl von Features den Wünschen der Zuschauer viel besser an. Das heisst der Fernsehzuschauer ist nicht mehr zeitlich an festen Sendeterminen gebunden, auch das ärgerliche Gefühl einer vergessenen Aufnahme gehört mit den Features Video-on-Demand und Timeshifting der Vergangenheit an. Das ist aber noch nicht alles, Firmen wie z.B. 1und1 macht es mit Maxdome vor. Sie bieten Ihren Kunden eine Movie-Flatrate über das Internet an, die nicht in der Sendeplanung eines Fernsehsenders sind. Maxdome übernimmt somit die Funktion der heimischen Videothek und der Kunde muss nicht mehr aus dem Haus um sich einen neueren Film anschauen zukönnen (vom nervigen Zurückbringen der DVD mal ganz zu schweigen), nein er kann den Film auf Knopfdruck zuhause bestellen und bekommt ihn sofort auf dem Fernseher über das Internet zu Verfügung gestellt. Um den Zuschauer einen komfortablen Filmgenuss zu gewährleisten liefert 1und1 zusätzlich zum Router noch eine Set-Top-Box für den Fernseher aus. Die Set-Top-Box ist mit einer extra Clientanwendung für das Maxdome-Portal ausgestattet, in der sich der Kunde mittels Fernbedienung durchnavigiert. Das Ganze ähnelt sehr stark einem DVD-Menü, nur mit dem Unterschied dass sich die Inhalte dynamisch erzeugen lassen. Die notwendigen Daten erhält die Set-Top-Box über W-LAN oder über ein direktes LAN Kabel zum Router. Fürs Erste erfüllt die Set-Top-Box seine Funktion, jedoch ist das ganze System für neue Anwendung, wie z.B. einen E-Mail Check sehr unflexibel und nicht gerade angenehm zu bedienen.
Ein neuer besserer Weg eröffnet sich durch die neuen HD-Ready und Full HD Fernseher. Diese Fernseher ermöglichen es mit ihrer hohen Auflösung (HD-Ready ca. 1368 x 768px / FullHD 1920 x 1080px) erstmals auch Webseiten klar und deutlich auf dem Wohnzimmer Fernseh darzustellen. Das hat den Vorteil, dass man auf die gleichen OberfläMchen der schon bestehenden Webseiten und der schon dahinter steckenden Technik zurückgreifen kann. Der Zuschauer muss so kein ein neues Bedienkonzept erlernen. Nur gibt es in dieser Richtung noch ein kleines technisches Problem, die heutigen neuen HD Fernseher sind (noch) nicht für die Kommunikation mit Anwendungsprotokollen aus dem Internet ausgelegt. Ein Lösung wäre es Thin Clients in die HD Fernseher zu integrieren. Diese Thin Clients haben dann ein Mini-Betriebssystem installiert und sind ausgestattet mit einem Netzwerkanschluss,DVD Player und einem Browser mit dazugehörigen Plugins, wie z.B. Flash, Quicktime, Windows Media Player usw. (Einen sehr guten Beitrag zu Thin Clients gibt es in der Neues Sendung vom 15.10.2006). Somit kann der Zuschauer im Websurfen, seine E-Mails oder seinen Kontostand checken oder ganz einfach die gewünschten Videoinhalte auf den verschiedenen Plattformen abrufen. Wer jetzt aber sagt "Ja toll, die Videos im Internet sind aber nur so klein", der liegt falsch, so kann z.B. der Flash-Player neuerdings Videoinhalte aus dem Browser heraus (!) in den Vollbildschirm Modus umschalten. Diese integrierten Thin Clients mit Fernseher würden dem Zuschauer somit seinen vollen Fernseh- und Filmgenuss garantieren plus den ganzen Funktionumfang den das Internet bietet. Eine wichtige Sache gibt es noch zu beachten, keiner von uns möchte bestimmt eine Tastatur und eine Maus auf seinem Wohnzimmertisch liegen haben und die bisherigen Fernbedienung als Alternative sind dafür viel zu unkomfortabel. Da muss sich die Industrie (oder wir Medieninformatiker) noch was Gutes einfallen lassen .
Wenn man das Ganze jetzt nochmal überblickt, wird klar, dass der Kunde auf von der neuen Technik profitieren wird. Es wird für ihn einiges Handhabar werden, weil er nur noch ein Kabel für Fernseh, Internet und Telefon benötigt, das macht auch die Verkabelung und Vernetzung innerhalb des Hauses viel leichter (Stichwort: Heimnetzwerk). Die Kostenrechnung wird transparenter (TriplePlay Angebote) und vorallem bekommt er einen viel gröMsseren Spielraum in seinem Medienkonsum geboten, er kann jetzt einiges sehen wann und wo (denn die Neuen Medien lassen sich auch auf portable Medien übertragen) er will.
--- UPDATE --- 4.11.2006
Die Set-Top Box von Opera zum Internet surfen im Wohnzimmer