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Mein Fazit zum Medienfestival Transmediale in Berlin

February 20th, 2010 Leave a comment Go to comments

Transmedial Medienfestival Berlin 2010

Vom 2. bis zum 7. Februar fand das Medienfestival Transmediale in Berlin statt.  Das Festival stand ganz unter dem Motto "Futurity Now", sprich was ist und wie gestalten wir unsere Zukunft. Gemäß aller Vorträge und Diskussionsrunden soll dabei das Internet und die kreative Klasse die wichtigsten Rollen für unsere Zukunft übernehmen. Vom meinem subjektiven Gefühl her stammten die meisten Besucher auch aus dieser sogenannten kreativen Klasse. An sich eine gute Sache, nur wandelte sich genau dieses Publikum in einigen Diskussionsrunden zu einer wahren Selbstbeweihräucherung, wie toll und kreativ und innovativ man doch sei. Besonders negativ ist mir die Diskussion am Ende  zum Thema  Creativity as an Economic Resource aufgefallen. Nun gut davon wollte ich mich mir freilich nicht die Stimmung vermiesen lassen und besuchte die Transmediale Ausstellung. Viele Kunstwerke gab es zwar nicht zu sehen, aber das war für mich schon O.K., denn das A Parallel Image, die Paparazzi Bots und der Artvertiser haben mich ziemlich überzeugt und waren sicherlich auch einer der Highlights der Austellung.

Die restlichen Tage habe ich eigentlich dann nur noch verbracht irgendwelche Vorträge anzuhören. Leider waren diese vom Niveau her sehr unterschiedlich. Teilweise sehr gut und unterhaltsam (siehe Bruce Sterling und Richard Barbrook), aber es gab auch Vorträge, wo einfach nur ein Text vorgelesen wurde. Im nach hinein habe ich erfahren, dass sowas normal sei bei philosophischen Vorträgen. Nun gut, nur zu dumm wenn die Stimme sehr monoton wird und immer schneller... Naja bei diesen Vorträgen war meine Aufmerksamkeit nach mind. 10min total hinüber. So ging es mir ziemlich häufig bei den Vorträgen. Ich hatte es bisher noch nie, das sich die Themen so gut anhören, aber die Vorträge so träge und langweilig sind. Also an dieser Stelle weiß ich wirklich nicht was sich die Veranstalter gedacht haben. Man sollte sich schon überlegen wen mann vorne ans Mikro stellt... Hin und wieder gab es auch ein paar Filmscreenings, wo es das ein oder andere gute Videokunstwerk zusehen gab. Leider wurden auch manche Filme einfach ohne weitere Vorstellung und Nachbesprechung gezeigt, wie z.B. das Video über einen Kriegseinsatz mit sehr schlechten Ton und spanischen Untertiteln und am Ende hieß es: "Ja das Video haben wie gefunden und fanden es interessant, deswegen haben wir es heute hier gezeigt"  Das wirkte dann manchmal wie ne lieblose Zusammenstellung und ehrlich keine Ahnung was sich dabei der Kurator gedacht hat...

Fazit: Eins, zwei Tage nach der Transmediale hat sich dann meine Meinung zum Festival ein wenig gesetzt. Leider muss ich sagen, dass mir von den Vorträgen nicht mehr viel im Gedächtnis war, eigentlich habe ich fast keinen einzigen Punkt für mich mitnehmen können. Aus dieser Sicht war die Transmediale eine fast große Enttäuschung für mich, da doch die Infrastruktur und der Veranstaltungsort schon ziemlich super war. Auch das Thema und die Überschriften der Programmpläne war viel versprechend. Aus meiner persönlichen Sicht wurde das Meiste nur sehr oberflächlich angerissen... Vielleicht lag es auch an den überwiegend fashion-victim orientierten Besuchern, die einfach n bissl was von dem Künstler Flair abhaben möchten. Ganz nach dem Prinzip: Ich kauf mir n Mac also hab ich Geschmack. Ich geh auf ein Medienfestival, also bin ich kreativ and cool!

So wie es aussieht bin ich auch nicht ganz alleine mit meinem enttäuschten Bild über das Festival, siehe dradio.de Fazit.

Sehr schade alles, aber zum Glück gabs auch noch Parallelveranstaltung zur Transmediale, wie z.B. vom betahaus und deren Workshop und Vortragsreihe zum Thema How are Social Media changing Design? Danke an dieser Stelle noch an Daniela für die Führung durchs betahaus und fürs Bier 😉

Am Ende gibt kann ich nur den Rat geben: Wer knapp bei Kasse ist und einen Austausch in Sachen Medienkunst möchte, dem sei das Ars Electronica Festival in Linz empfohlen (auch wenn das Hinkommen nicht so leicht ist).

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